von Jan Feddersen
Er hätte allen Grund, sich fern aller Aufregungen zur Ruhe zu setzen, ohne besondere Tätigkeit zu genießen, was er sich beruflich aufgebaut hat. Das ist eine ganze Menge. Und das kann nur Blick zurück mit größter Zufriedenheit sein. Denn Wolfgang Kaminski, so sein bürgerlicher Name, ist einer der erfolgreichsten Künstlermanager der Bundesrepublik.
Sein Name ist in der Unterhaltungsbranche der einer Legende. Er hat Entertainer, Sänger und Sängerinnen wie Karel Gott, Daliah Lavi und Roy Black betreut, ihnen Wege gebahnt und riesige Erfolge ermöglicht.
Im Gegenteil kann dieser Mann nicht anders, als das Leben so zu nehmen, wie das Leben eben für ihn ist: eine aufregende, immer ein wenig ungewisse Reise. Als Max Heide weiß er seit langem: „Ich kann ohne Arbeit nicht sein, aber sie fühlt sich nicht wie Arbeit an für mich, denn es sind meine Bilder, die ich male, die aus mir herauswollen, die Zeit brauchen.“
Und Max Heide bekennt auch: „Ich male immer nur für mich – und wenn es anderen gefällt, ist es ein großes Glücksgefühl“.
Max Heide ist sein Künstlername, um eine feine Linie zu seinem Leben im Showbusiness zu ziehen: „Max als Vorname war klar, so hat mich ja schon Roy Black genannt, weil er die vielen Wolfgangs in seinem Team besser auseinanderhalten wollte; und Heide – das ist der Name der Stadt in Schleswig-Holstein, in der ich geboren wurde.“
Künstlerisch angefangen hat er schon, als er noch der Manager war, umsichtig und bereit, alles für seine Künstler zu tun. Mit der Fotografie hat er als Teenager begonnen, das Taschengeld aufgebessert mit Fotografien, die er für Lokalzeitungen im Ruhrgebiet machte bei Konzerten wie etwa von Udo Jürgens. Bilder, die den aktuellen Kontext zum Livegeschehen auf einer Bühne oder hinter den Kulissen nicht mehr aufwiesen, beschäftigten ihn früh – künstlerische Fotografien zeugen davon. Aber erst an der Staffelei fand er wirklich zu sich selbst – mit seinen Gemälden. Während er in der Fotografie gegenständlich arbeitete, wagte er in der Malerei den Weg ins Abstrakte, in die Arbeit am Blick nach innen.
Dr. Jens Stöcker, Direktor Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund, beschreibt es so:
„Max Heides Malerei lebt von seinem treffenden Gespür für Farbe und Farbkombinationen. Seine Bilder eröffnen flirrende Räume, leuchtende Landschaften und Traumwelten. Immer wieder sind es Horizontlinien, die dem Auge Halt in seinen vielschichtigen Arbeiten bieten. Die abstrakte Malerei von Max Heide verwirklicht damit ein Anliegen, das traditionellerweise als Kennzeichen der gegenständlichen Richtung gilt: die Illusion eines mehrdimensionalen Raumes auf der zweidimensionalen Fläche der Leinwand – ein Grundthema der Malerei überhaupt.
Durch seine künstlerische Technik lässt Max Heide plastische Schichtungen entstehen. Dabei entwickelt er Strukturen, die von einer großen Dynamik im Entstehungsprozess zeugen. Max Heide kratzt bewegte Spuren in die Bildoberfläche und legt die in mehrfachen Schichten aufgetragene Acrylfarbe wieder frei. Damit gewährt er Einblicke in tieferliegende Strukturen, teilweise bis auf die Leinwand. Die Farbe wird bei ihm zu einem nahezu haptischen Material. Seine Bilder bekommen dadurch vielschichtig gestaltete, dreidimensionale Oberflächen. Zugleich beeindrucken sie durch ihre leuchtende und kleinteilige Vielfarbigkeit.“
Max Heide will in seinen Bildern das Schöne malen und zeigen. Harmonie und Schönheit – Verbindendes – nichts was trennt. Farben sind für ihn wie ein Gedicht: Max Heide malt die lyrische Seite des Lebens! Die Welt der Farben – konzentriert in einem Bild. Nichts muss man erklären. Nichts muss man verstehen. Man muss nur sehen. Max Heide malt seine Bilder, wenn er sich in seinem Ferienhaus im Norden Deutschlands, an der Schlei aufhält. In der Nachbarschaft hat er sich in einem alten Ponystall sein Atelier eingerichtet. Die vier Jahreszeiten, Sonnenauf- und Sonnenuntergänge, die Natur in ihrer Schönheit, Vielfalt und Veränderung inspirieren ihn. Und es sind zugleich Inspirationen, die nicht an äußerliche Objekte gebunden sind, vielmehr sind sie allesamt ein Ausdruck dessen, was Max Heide bewegt, was ihn emotional in aller Empfindsamkeit wichtig ist. Empfindungen, die ihre Farben haben, die ihren Ausdruck suchen: Und diese Farben finden sich in seinen Bildern wieder.
Das gefällt vielen Menschen: Max Heides künstlerisches Schaffen setzt sich durch, obwohl er nicht den steinigen Weg durch das übliche Galeriensystem gehen wollte. Seine Bilder berühren, sie öffnen Herzen.
Zwölf seiner Gemälde hat er für den Jahreskalender 2020 zu Gunsten der Deutschen Krebshilfe zur Verfügung gestellt.
Cornelia Scheel, Vorsitzende der Stiftung Deutsche Krebshilfe sagt:
„Lichtstimmungen, Farbräume – in Max Heides expressive Bilder einzutauchen, gibt Energie. Ich freue mich, dass sich der Künstler mit seinen ausdrucksstarken Gemälden für die Deutsche Krebshilfe einsetzt.“
Dr. Horst Mühlenbeck, TV-Dokumentarfilmer, erkennt:
„Wenn ich die Bilder von Max Heide anschaue, dann sehe ich keine gemalten Gegenstände oder farbigen Flächen. Hier finden für mich umwerfende Ereignisse statt, die den Betrachter in den Bann ziehen; wie ein Labyrinth, aus dem es kein Entrinnen gibt.
Die Bilder schwingen – sie sind Ausdruck von Bewegungen und Gefühlen. Sie bewegen das Auge des Betrachters. Linien und Farben nehmen ihn gleichsam an die Hand, führen ihn in sphärische Erlebnis-Zeiten und in tiefe emotionale Räume. Wie sich eine Vorstellung in seinem inneren Auge konkretisiert, wie sie langsam Form gewinnt, wie sich Spannung aufbaut, die nur auf einen Beginn zusteuert, die aber keine Vorstellung vom Erreichen einer Ziellinie hat. Die weiße Leinwand erlebt er als ein Versprechen, das erst eingelöst werden muss. Eine Vision, die erst erfüllt werden kann, sobald sie überfällig wird.
Das Zögerliche und das zugleich Mutwillige, die Ambivalenz vom Abwarten des richtigen Augenblicks und der Impuls, in dem die Hand zum Pinsel greift, das Vertrauen in die eigene Vision und die Angst vor dem Scheitern, sie bestimmen seinen Prozess des Malens.
Der ist mindestens ebenso vielschichtig wie die Lagen der Farben auf der Leinwand.”